Das Musikjahr 2018: Inspiration und Reflexion
Das Musikjahr 2018 der Dresdner Frauenkirche setzt auf gestalterische Vielfalt mit speziellen thematischen Bezügen. Große Namen haben sich angekündigt, zugleich präsentiert das Gotteshaus auch die nächste Künstlergeneration.
Neben der durch das Kirchenjahr gesetzten Motivik greifen die Angebote auch historische Blickwinkel auf, wie Frauenkirchenpfarrer Sebastian Feydt erläutert. „In der Frauenkirche verbinden sich Klang und Botschaft auf einzigartige Weise. In einem Jahr, in dem sich der Beginn des Dreißigjährige Krieges zum 400. Mal und das Ende des Ersten Weltkrieges zum 100. Mal jährt und die Reichsprogromnacht 80 Jahre zurückliegt, thematisieren wir die Sehnsucht nach Frieden in uns und unserer Welt, denn Musik kann Hoffnung stiften.“
Das kommende Musikjahr bietet »Inspiration und Reflexion« durch ein Gesamtprogramm, das über 120 Einzelveranstaltungen umfasst. Dazu zählen klassische a-cappella-Konzerte und die große Chorsinfonik, Rezitale, Orchesterkonzerte und ein breites Spektrum an Orgelmusik. Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche und Familien komplettieren das Angebot.



Der eigene Klang
Der kirchenmusikalische Charakter der Frauenkirche wird auch 2018 maßgeblich von den Hausensembles geprägt. Neben ihren gottesdienstlichen Verpflichtungen gestalten Chor, Kammerchor und ensemble frauenkirche dresden 27 Programme in abendfüllenden Konzerten, Sonntagsmusiken und BACHzyklus-Aufführungen – allesamt unter der Leitung von Frauenkirchenkantor Matthias Grünert. Dieser setzt auf eine Kombination aus Tradition und Weiterentwicklung. „Die Ensembles der Frauenkirche freuen sich einerseits auf die großen geistlichen Werke, die – wie Bruckners Te Deum, Mozarts Requiem und Bachs Weihnachtsoratorium – teils zum festen Repertoire gehören, teils aber neu im Portfolio sind“, so Grünert.
Erstmals werden der Kammerchor und das ensemble frauenkirche dresden am Karfreitag Bachs Matthäuspassion aufführen und dieses Ereignis auf CD bannen. Eine weitere spannende Herausforderung ist die Aufführung von Händels Messias. „Darüber hinaus stellen wir uns der selbst auferlegten Aufgabe, Ungekanntes hörbar zu machen und Werke von Komponisten zu präsentieren, die mit Dresden und der Frauenkirche in Verbindung stehen“, erklärt der Kantor. Als bewährtes Format bieten sich hierfür die Geistlichen Sonntagsmusiken an, die 2018 nunmehr einheitlich 16 Uhr beginnen. Erwartungsvoll blickt der Chor der Frauenkirche in den Juni, wenn er den Berliner Domchor und den Braunschweiger Domchor zur »Langen Nacht der Chöre« begrüßen kann. Highlight des Abends wird neben dem mehrchörigen Musizieren auf unterschiedlichen Emporen das gemeinsame Singen der 200 Sängerinnen und Sänger auf dem Altarplatz sein. Über das Jahr hinweg widmet sich der Chor Messvertonungen von Mozart und Haydn, aber auch Kantaten von Homilius.
Die Königin der Instrumente, die Orgel, steht an 40 Abenden im Mittelpunkt. Frauenkirchenorganist Samuel Kummer gestaltet 18 Programme, darunter acht des BACHzyklus und drei des Dresdner Orgelzyklus. Letzterer macht 13 Mal in der Frauenkirche Station und bringt mit Jean-Christophe Geiser, Andreas Jost, Frédéric Blanc und Keiko Inoue international gefragte Gastorganisten aus der Schweiz, Frankreich und Japan, aber auch Organisten aus Hamburg, Berlin, Erfurt und Heidenheim an das Kern-Instrument.
Beliebt und damit fest im Programmkalender verankert sind die Orgelnächte bei Kerzenschein im Juni und Dezember, die im Sommer literarisch-musikalisch improvisierend geprägt sind und im Winter die vier Adventssonntage stimmungsvoll ausklingen lassen.



Namhafte Solisten, renommierte Klangkörper
Inspiration und Reflexion sind die wesentlichen Begriffe im Konzertjahr 2018. Hierfür wurden zahlreiche national wie international anerkannte Künstler gewonnen.
Mit Emmanuel Pahud (Flöte), Andreas Ottensamer (Klarinette) und Albrecht Mayer (Oboe) sind drei renommierte Solo-Holzbläser der Berliner Philharmoniker zu erleben. Ottensamer, der anders als seine beiden Kollegen erstmals unter der Frauenkirchenkuppel spielt, bringt gleich zwei Programme (im April mit der Amsterdam Sinfonietta und im September mit der Kammerakademie Potsdam) mit. Auch zwei Mal, im Mai und im November, konzertiert Daniel Hope mit dem Zürcher Kammerorchester, wobei das zweite Konzert aus historischem Anlass die Seelenhaftigkeit der Musik um die ergreifende Kraft des Wortes durch Lesungen von Iris Berben erweitert. Es erinnert an die Ereignisse der Reichsprogromnacht, ebenso wie das Konzert des Dresdner Kammerchores einen Abend zuvor, in dem sowohl Alfred Schnittkes »Zwölf Bußverse« als auch die die Uraufführung eines Auftragswerkes von Samuel Adler zu hören sein werden. Ebenfalls der Friedens- und Versöhnungsthematik verschrieben, aber mit einem freudig zuversichtlichen Ausdruck, ist ein Pärt-Programm des Lettischen Rundfunkchores mit der Sinfonietta Riga, das die musikalische Glaubensreflexion des Komponisten aufzeigt.
Weitere Höhepunkte sind die Konzerte der Berliner Barocksolisten – die wiederum den Bogen zu den Berliner Philharmonikern spannen – unter Reinhard Goebel, der 30 Jahre nach seiner ersten Referenzaufnahme die Brandenburgischen Konzerte wieder neu präsentiert und der Auftritt von Francesco Tristano und der Russischen Kammerphilharmonie St. Petersburg. Ihr Programm mit Bach-Klavierkonzerten und darauf bezogenen Tristano-Eigenkompositionen verbindet Bach-Tradition mit Innovation. Mit Spannung erwartet werden dürfen die Bachtage-Konzerte von Alexander Krichel, der Ravels Hommage an die Barockmusik mit Werken des Thomaskantors kombiniert und der Abend »Bach ohne Worte« der Lautten Compagney Berlin, an dem u.a. Orchesterbearbeitungen von Arien und Chören des Barockgenies erklingen. Ludwig Güttler ist sowohl als musikalischer Leiter bei Aufführungen wie Pergolesis Stabat mater als auch als Trompetenvirtuose bei Konzerten für Blechbläser und Orgel zu erleben.
Bei der a-cappella-Musik bringt der Chor der Westminster Abbey, der erstmals in der Frauenkirche zu erleben ist, royalen Glanz nach Dresden. Ein Wiederhören gibt es bei den Konzerten des Tölzer Knabenchores, der Regensburger Domspatzen und des Moskauer Kathedralchores und in besonderer Weise bei den King’s Singers, die ihr 50-jähriges Bühnenjubiläum feiern. Zu den renommierten Vokalsolisten, die 2018 konzertieren, zählen u.a. Regula Mühlemann, Dorothee Mields, Nuria Rial und Gerhild Romberger.
Junge Klassik
Einen besonderen Stellenwert räumt die Frauenkirche der neuen Musikergeneration ein. Noch nie standen so viele junge Künstler auf dem Programm wie 2018, was nicht zuletzt an gewachsenen Partnerschaften wie dem Dresdner Kinderchorfestival, das erneut sein Abschlusskonzert in der Frauenkirche veranstaltet liegt.
Beachtenswert sind aber verschiedene neue Projekte. Erstmalig wird unter der Leitung von Wolfgang Hentrich die Deutsche Streicherphilharmonie zu Gast sein – ein Spitzenensemble aus hochtalentierten jungen Musikerinnen und Musikern zwischen 11 und 19 Jahren. Nur drei Wochen später ist das Bundesjugendorchester zu erleben, dessen musikalische Paten keine Geringeren als die Berliner Philharmoniker sind. Vertieft wird die Zusammenarbeit mit dem Fanny Mendelssohn Förderpreis. In der Unterkirche werden sowohl die Preisträger aus diesem Jahr – das Geschwisterpaar Maria und Matthias Well an Cello und Violine – gemeinsam mit Živkovi Zdravko am Akkordeon als auch der noch zu kürende Preisträger 2018 Konzerte gestalten. Eingeladen sind außerdem die aktuellen Preisträger des Internationalen Musikwettbewerbs der ARD der Fächer Klavier und Violine.
Auch das junge Publikum darf sich auf eigene Angebote freuen. Die beiden Kirchenmusiker Grünert und Kummer laden im Januar zu Familienkonzerten ein. Zwei Gesprächskonzerte begeben sich auf die Spuren Wolfgang Amadeus Mozarts in Dresden bzw. präsentieren Auszüge aus Bachs Weihnachtsoratorium. Dank der Zusammenarbeit mit den Dresdner Schulkonzerten verwandelt sich die Unterkirche acht Mal in ein musikalisches Klassenzimmer.



Starkes Partner-Netzwerk
Kreative Synergien ergeben sich aus den künstlerischen Kooperationen, die die Stiftung Frauenkirche Dresden mit Bedacht pflegt und beständig weiterentwickelt. So bleibt die Verbindung zur Dresdner Philharmonie eng: Trotz des nunmehr fertiggestellten eigenen Konzertsaals im Kulturpalast ist das Orchester an drei Terminen in der Frauenkirche zu hören – zum Auftakt im März mit einem Barock-Programm unter der Leitung von Bejun Mehta. Die Dresdner Musikfestspiele sind mit Yo-Yo Ma im Januar bzw. dem Monteverdi Choir und den English Baroque Soloists unter Sir John Eliot Gardiner im Mai zu Gast. Auch die Zusammenarbeit mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden und dem Heinrich-Schütz-Musikfest wird im Februar respektive im Oktober fortgeschrieben.
Unterstützt wird die Frauenkirche darüber hinaus durch Förderer wie Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank, die Sparkassen-Versicherung Sachsen, die Commerzbank, die Sigrid und Wolfgang Kühnemann Stiftung. „Als subventionsfreier Kulturveranstalter mit höchsten Ansprüchen an Programm und Ausführende braucht die Stiftung Partner, die unsere Leidenschaft für Musik mit Botschaft und Brillanz teilen und sich in den Dienst der Sache stellen. Wir sind dankbar für das Engagement, von dem das Publikum ja am meisten profitiert“, erklärt Christine Kageneck, Mitglied der Geschäftsführung der Stiftung Frauenkirche Dresden.
Tickets und Preisvorteile
Für die Mehrzahl der 120 Veranstaltungen beginnt der Vorverkauf am Donnerstag, dem 2. November. Die Ticketpreise, die stabil gehalten werden, bewegen sich zwischen 8 EUR für Konzerte des Orgelzyklus und 74 EUR bei großen Orchesteraufführungen.
Tipp: Bis zum Ende der Adventszeit (23.12.) lockt die Stiftung mit einem besonderen Angebot: Wer Tickets in der 1. Preiskategorie kauft, erhält 30 Prozent Rabatt (bis zu 2 Tickets pro Konzert bei Eigenveranstaltungen von Januar bis November 2018).
Rabatte gibt es darüber hinaus für Kinder und junge Erwachsene, Inhaber der Frauenkirchen-Karte, der SZ-, Dresden-for-Friends- und DREWAG-Cards, Dresden-Pass-Inhaber und Schwerstbehinderte.*
An vier Terminen richtet sich eine Einladung besonders an das Dresdner Publikum, wenn Einwohner der Landeshauptstadt Bachs Matthäus-Passion, Francesco Tristano, die Lautten Compagney Berlin und die Ensembles der Frauenkirche mit Bruckners Te Deum am Kirchweihwochenende für nur 15 EUR je Ticket* erleben können.
Tickets sind an den Vorverkaufskassen der Stiftung am Georg-Treu-Platz 3 (Mo-Fr 9:00-18:00 Uhr | Sa 9:00-15:00 Uhr, Tel. 0351-656 06 701, ticket@frauenkirche-dresden.de), online über den Veranstaltungskalender dieser Webseite und an allen CTS-Vorverkaufsstellen erhältlich. (* Nachlässe wie bspw. zu den Konzerten für Dresdner bzw. für junges Publikum nur an den Kassen vor Ort.)
Die Programmbroschüre zum Durchblättern
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