Impulse

des Bürgerrats »Friedensstadt Dresden«
zum Erinnern an den 13. Februar 1945

Am ersten Bürgerratswochenende diskutierten die Teilnehmenden zu zweit oder zu dritt, was sie dem Beirat für Erinnerungskulturen an Anregungen mitgeben würden, wie in Zukunft mit dem Gedenken an den 13. Februar 1945 umgegangen werden könne. Ihre Anregungen hielten sie auf Notizzetteln fest, die das nexus Team verschriftlicht und hier zusammengefasst hat.

Die Arbeitseinheit zum 13. Februar ist dabei auf direkten Wunsch des Beirates der Erinnerungskulturen aufgenommen worden, der unter anderem darüber Empfehlungen entwickelt, wie Veranstaltungen zu erinnerungskulturellen Anlässen konzipiert werden können.

Die Teilnehmenden des Bürgerrats bewerten das bisherige Gedenken an den 13. Februar in vielen Aspekten positiv. Beispielsweise wird die Menschenkette als starkes Symbol der Verbindung und des stillen Erinnerns wahrgenommen. Auch das gemeinsame Läuten der Kirchenglocken gilt als wirkungsvolles Zeichen. Besonders geschätzt wird die Möglichkeit, sowohl individuell als auch in Gemeinschaft zu gedenken. Zudem wird die Bewegung gegen die rechtsextreme Vereinnahmung des Gedenkens begrüßt.

Impulse zur Weiterentwicklung des Erinnerns

Es wurden verschiedene Vorschläge zur Weiterentwicklung des Gedenkens gemacht. So ist es einer Gruppe ein wichtiges Anliegen, die Vielfalt der Gedenkformen zu fördern, anstatt nach einer einzigen »richtigen« Form des Erinnerns zu suchen. Eine andere Gruppe regt an, ritualisiertes und stetiges Gedenken zu kombinieren, indem es das ganze Jahr über Möglichkeiten zum stillen Erinnern gibt. Neue Gedenkformen könnten eine Schweigeminute im öffentlichen Raum, beispielsweise in Bussen oder Bahnen, sowie eine digitale Teilnahme an der Menschenkette umfassen, bei der Gesichter oder Namen projiziert werden. Eine Fotoaktion könnte es Bürgern ermöglichen, Orte des Erinnerns zu dokumentieren und diese Bilder am 13. Februar an der Frauenkirche auszustellen.

Als weiterer zentraler Punkt wurde die Stärkung von Bildung und Reflexion zum 13. Februar genannt. Dazu gehört die Verbreitung von Aufklärungsmaterialien im Stadtgebiet sowie die Feststellung, dass Zeitzeugenberichte bewahrt und zugänglich gemacht werden sollen. Es sei wichtig, persönliche Geschichten und Berichte zu bewahren, da diese nachhaltiger in Erinnerung bleiben als abstrakte historische Darstellungen. Zudem sollte das Gedenken genutzt werden, um Diskussionen über aktuelle Herausforderungen im städtischen Zusammenleben anzuregen.

Die Menschenkette wurde als eine ideale Form des Gedenkens beschrieben, da sie nicht zu einem gewalttätigen Protestzug werden könne. Eine weitere Gruppe sah die Menschenkette ebenfalls als starkes Zeichen der Verbindung, machte jedoch den Vorschlag, eine digitale Menschenkette als Alternative für Menschen mit Angst vor großen Menschenmengen zu ermöglichen.

Mehr als nur Symbolik

Eine Gruppe betonte, dass symbolische Gesten allein nicht ausreichen und neue Lösungen für eine starke Zivilgesellschaft entwickelt werden müssten. Dabei sollten auch die Generationsunterschiede in der Wahrnehmung des Gedenkens berücksichtigt werden.