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Kammerchor der Frauenkirche – auf Friedensmission in Norddeutschland

In der Osterwoche reiste der Kammerchor der Frauenkirche als Friedensbotschafter in den Norden Deutschlands, um Zuversicht und Versöhnung zu verbreiten. Die Reise führte den Chor in die Hansestädte Lübeck und Hamburg sowie nach Kiel, Neuruppin, Rendsburg, Güstrow und Potsdam. Besonders enge Verbindungen bestanden durch die Nagelkreuzgemeinschaft mit Kiel und Neuruppin sowie durch die Städtepartnerschaft mit Hamburg. Frauenkirchenkantor Matthias Grünert und 24 Sängerinnen und Sänger des Kammerchores begaben sich auf eine siebentägige Reise, die am 1. April in der Klosterkirche St. Trinitatis im brandenburgischen Neuruppin begann. Es folgten Konzerte in St. Ägidien zu Lübeck, in Kiel, Rendsburg, Hamburg und Güstrow. Auf der Rückreise war der Kammerchor in der St. Nikolai-Kirche in Potsdam zu hören. Diese Reise wurde durch die Landeshauptstadt Dresden, die Stiftung Frauenkirche Dresden und den Freundeskreis des Kammerchores unterstützt.

HÖHEPUNKT DER REISE: KONZERT IN HAMBURG

Der Höhepunkt der Reise war der Auftritt in der St. Katharinenkirche in Hamburg am Freitag, dem 5. April. Dieses Konzert stand im Zeichen der Städtepartnerschaft von Dresden und Hamburg, die seit 1987 besteht, und der gemeinsamen Zugehörigkeit zur Nagelkreuzgemeinschaft (Hamburg seit 1961). Die Nagelkreuzgemeinschaft ist ein weltweites Netzwerk, das sich in enger Verbindung mit der Kathedrale von Coventry für Frieden und Versöhnung einsetzt. Matthias Grünert betonte: »Wissend um die von beiden Orten geteilte gemeinsame Erfahrung von Zerstörung und Leid im Zweiten Weltkrieg und unter dem Eindruck des aktuellen Konflikts in der Ukraine geben wir dem Ruf nach Frieden und einem versöhnten Miteinander musikalisch Raum.« Daher standen neben Motetten aus Barock und Renaissance von Bach, Praetorius und Schütz auch zwei moderne Kompositionen von Matthias Grünert selbst auf dem Programm.

ZWEITE KONZERTREISE NACH DER PANDEMIE

Für den Kammerchor der Frauenkirche Dresden war es die zweite Konzertreise seit der Corona-Pandemie. Nach einem Reisesegen durch Frauenkirchenpfarrerin Angelika Behnke fühlte sich der Kammerchor bestens gerüstet für die siebentägige Reise in den Norden Deutschlands, die von kühler Witterung und vielen Regenstunden begleitet wurde. Umso mehr wurden kulturelle Highlights wie eine Hafenrundfahrt in Hamburg und der Besuch der Kathedrale in Güstrow mit den beeindruckenden Barlach-Kunstwerken zu einer willkommenen und wärmenden Abwechslung.

HERZLICH EMPFANGEN IM NORDEN

In allen Konzertorten wurde der Kammerchor von herzlichen Menschen und begeisterten Besuchern empfangen. Die norddeutschen Kirchen beeindruckten mit ihrer eigenen Architektur und Geschichte. Der kulturelle Austausch mit den Bewohnern der norddeutschen Städte, mit denen viele Gespräche geführt wurden, war ein weiterer Höhepunkt der Reise. Nach den abendlichen Konzerten hatten die Sängerinnen und Sänger bei gemeinsamen Abendessen die Gelegenheit, neue Mitglieder des Chores näher kennenzulernen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Die Reise bot nicht nur musikalisch, sondern auch menschlich und kulturell eine bereichernde Erfahrung für alle Beteiligten.

MONIKA SCHNEIDER