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Ausblick auf das Musikjahr 2026

Das kirchenmusikalische Jahresprogramm 2026 an der Frauenkirche steht klangvoll bevor. Bereits im Herbst 2024 konzipiert, dann in den ersten Wochen des Jahres 2025 im Detail geplant, erwartet das Publikum die großen Werke der Oratorienliteratur ebenso wie manch neues Format. Der Bogen spannt sich von der festlichen Bachkantate im Gottesdienst über die Reihe der Sonntagskonzerte bis hin zum groß besetzten Konzertabend.

Wie in jedem Jahr, stehen die monumentalen Werke Bachs als Pfeiler der Musica Sacra auf dem Programm. Mit Entdeckerfreude widmen sich der Kammerchor und das ensemble frauenkirche dresden wieder der Johannes-Passion, der h-Moll Messe und dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach, ebenso dem Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart – Jahr für Jahr ein jedes Mal neu!

Der Chor der Frauenkirche führt zum Weihekonzert der Frauenkirche die bewährte Kooperation mit dem Philharmonischen Orchester des Theaters Altenburg-Gera fort, nämlich mit Mendelssohns berühmten Lobgesang Opus 52. Dieses Konzertprogramm wird dann auch an drei vorangegangenen Abenden im Theater Gera ebenso wie in Altenburg zu erleben sein. Ein Höhepunkt im Jahr 2026!

Ganz der Romantik sind auch weitere Termine das Jahresprogramm verschrieben, die Sie auf keinen Fall verpassen sollten: Denn so musiziert der Chor der Frauenkirche erstmals seit seinem Bestehen die Messe in C von Josef Gabriel Rheinberger, zugleich die Erstaufführung des Werkes in der Frauenkirche – hier in ebenfalls bewährter Kooperation mit der Robert Schumann Philharmonie Chemnitz.

Die Klangwelt der Romantik hat sich auch der Kammerchor für das kommende Jahr auf die Fahnen geschrieben. In einer romantischen Sommernacht erklingen stimmungsvoll Vokalwerke von Anton Bruckner, darunter die sehr selten gespielte, weil sehr difficile, aber umso berührendere Messe in e-Moll für Bläserensemble und Chor. Hier wird erstmals das ensemble frauenkirche dresden in reiner Bläserbesetzung musizieren, auch ein Novum!

Apropos neu: Ein Konzert für Junge Ohren wird es in diesem Jahr erstmals unter dem Motto »Ein elbvenezianischer Maskenball« geben. Der bekannte KiKa-Moderator Juri Tetzlaff  wird gemeinsam mit dem in Barockkostümen aufspielendem ensemble frauenkirche dresden und Frauenkirchenkantor Matthias Grünert die italienische Barockmusik Venedigs lebendig werden lassen. Gerne darf das Publikum in Maskerade und Perücken aufwarten!

Dem sächsischen Barock hingegen gewidmet ist in 2026 schwerpunktmäßig die Reihe der Sonntagskonzerte: Hier liegt dann der Fokus auf den Kantaten und Messvertonungen Johann Sebastian Bach. In regelmäßige Folge kommen, beispielsweise die Messen in G-Dur und g-Moll durch den Kammerchor der Frauenkirche und durch das Hausensemble gemeinsam mit Solisten zur Aufführung, auch dürfen die berühmten Kantaten Bachs in 2026 natürlich nicht fehlen.

Die bewährte Zusammenarbeit mit der Chursaechsischen Philharmonie auf historischem Instrumentarium setzt sich in der Reihe der Sonntagskonzerte am Sonntag Palmarum fort. Der Chor der Frauenkirche musiziert dort eine Kuriosität der Kirchenmusikgeschichte: Luigi Gatti schrieb um 1800 eine Messvertonung, die den Beinamen Schöpfungsmesse erhielt, da der Komponist einige der bekanntesten Sätze aus dem damals schon berühmten Oratorium »Die Schöpfung« von Joseph Haydn adaptierte, arrangierte, neu instrumentierte und textierte.

Sie hören also eigentlich die Klänge des berühmten Oratoriums »Die Schöpfung« – mit Sicherheit ein glanzvolles Sonntagskonzert! Neu im Programm wird ein Konzertabend mit Bachs Weihnachtsoratorium sein, nämlich ein Projekt zum Mitsingen.

Leistungsstarke Chorsänger sind zu einem Probensamstag in der Adventszeit eingeladen, um in einer ausgewählten Chorgemeinschaft die ersten drei Kantaten des Oratoriums einige Tage später gemeinsam mit dem ensemble frauenkirche dresden zur Aufführung zu bringen. Und wer sich als Projektsängerin oder -sänger noch häufiger in die Musica Sacra der Frauenkirche einbringen möchte.

Es gibt zwei weitere Projekte zum Mitsingen, denn in den vergangenen Jahren hat sich dieses Format zunehmender Beliebtheit erfreut: Zum Pfingstsonntag und zum Erntedanksonntag lädt Frauenkirchenkantor Matthias Grünert chorerfahrene Sängerinnen und Sänger zu einer zweitägigen Probenphase ein. Zu Pfingsten steht Händels prachtvolles Dettinger Te Deum auf dem Programm, zum Erntedanksonntag wird Mozarts anspruchsvolle Große Messe c-Moll einstudiert.

Zwei sehr klangschöne Werke, die jeweils im Gottesdienst um 11 Uhr und am Sonntag Konzert um 16 Uhr musiziert werden sollen. Freuen Sie sich auf ein abwechslungsreiches Kirchenmusikprogramm 2026. Ich selbst bin schon voller Vorfreude und erwarte die vielen Facetten mit Spannung!

Frauenkirchenkantor Matthias Grünert
seit 2004 Kantor der Frauenkirche Dresden sowie
Gründer und Leiter des Kammerchores und des Chores
der Frauenkirche und des ensemble frauenkirche dresden