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Impuls aus der Mitte Europas

Die Europäische Union weiterdenken

Europa wählt. Demokratie über Grenzen hinweg – das sind die Wahlen zum Europäischen Parlament. Rund 500 Millionen Menschen sind alle fünf Jahre aufgerufen, an der weltweit größten länderübergreifenden Wahl teilzunehmen. Das ist nicht nur ein Superlativ. Das ist eine große Chance. Denn die Wählerinnen und Wähler entscheiden, wer ihre Anliegen in die Europäischen Union hineinträgt und verteidigt.

Brüssel und Straßburg sind fast achthundert Kilometer von Sachsen entfernt. Die EU erscheint aus dieser Entfernung vielen unwirklich, fremd und von ungelösten Konflikten überfordert. Doch europäische Politik – die Bereitschaft von 27 Staaten, friedlich zusammenzuarbeiten und sich einheitliche Gesetze zu geben – ist gerade im 21. Jahrhundert von unschätzbarem Wert.

Entscheidungen des Europäischen Parlaments gelten von Irland bis Rumänien, in Spanien und Frankreich, in Polen oder den baltischen Staaten. Die Mitglieder des Europäischen Parlaments suchen nach Verständigung: Mal muss eine große Nation nachgeben, mal eine kleine. Mal wird dieses Parteienbündnis überstimmt, mal ein anderes. So erhält Europa Gestalt.

Stabilität und Demokratie auf dem Kontinent zu sichern, ist eine historische Aufgabe. Knapp sechs Wochen nach der Maueröff nung hatte Helmut Kohl vor der Ruine der Frauenkirche dem Publikum zugerufen: »Das ›Haus Deutschland‹ – unser gemeinsames Haus – muss unter einem europäischen Dach gebaut werden.« Das sei Ziel seiner Politik, so der damalige Bundeskanzler am 19. Dezember 1989.

Heute ist die Welt eine andere. Die Hoff nung auf Frieden hat sich zwar innerhalb der EU erfüllt, doch wird auf dem europäischen Kontinent wieder Krieg geführt. Die friedliche Lösung von Konflikten ist international vereinbart, doch Machtstreben, Terror und militärische Gewalt werden von Verträgen nicht aufgehalten.

Wer baut angesichts dieser Gefahren weiter an jenem europäischen Haus, das Michail Gorbatschow entworfen hatte? Alle, die ihre Stimme abgeben, und ihre gewählten Abgeordneten.

»Es hat keinen Sinn, nicht zur Kenntnis zu nehmen, dass uns auf unserem Weg viele mit Sorge und manche auch mit Ängsten beobachten,« mahnte Helmut Kohl in Dresden. Das gilt angesichts ak-
tueller Krisen umso mehr. Darum braucht es den Austausch über das, was Europa für die Menschen heute leisten soll – es braucht einen Impuls aus der Mitte.

Podium
Prof. Dr. Norbert Lammert Bundestagspräsident a. D. und Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung
Michael Kretschmer Ministerpräsident des Freistaates Sachsen
Christine Lieberknecht Ministerpräsidentin des Freistaates Thüringen a. D.
Dr. Sergey Lagodinsky Mitglied des Europäischen Parlaments
Oliver Schenk Staatsminister, Chef der Staatskanzlei und Kandidat für das Europäische Parlament
Volker Kauder ehem. Fraktionsvorsitzender im Deutschen Bundestag und Kuratoriumsvorsitzender der Bundeskanzler-Helmut-Kohl-Stiftung

Musikalische Rahmung
Trompete Alberto Antonio López
Kammerchor der Frauenkirche
Orgel und Leitung Frauenkirchenkantor Matthias Grünert

Seien Sie vor Ort dabei oder verfolgen Sie den Livestream, auch jederzeit zum Nachschauen auf unserer Website.

Veranstaltung der Bundeskanzler-Helmut-Kohl-Stiftung und der Konrad-Adenauer-Stiftung in Kooperation mit der Stiftung Frauenkirche Dresden | Die Reihe FORUM FRAUENKIRCHE findet in Kooperation mit der Sächsischen Staatskanzlei statt.

TERMINHINWEIS
Impuls aus der Mitte Europas. Die Europäische Union weiterdenken
07. MÄRZ 2024 | 19:00 UHR
Podiumsdiskussion mit Livestream

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