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Klangbrücken 2024
Musik eignet sich auf besondere Weise, der versöhnenden und friedensstiftenden Botschaft der Frauenkirche Ausdruck zu verleihen. Mit ihrer universelle Sprache, die auch dort Töne findet, wo menschliche Worte aufhören, und ihrer Art, uns ganz tief und emotional anzusprechen, vermag sie es, eine Art »dritten Raum«, einen eigenen Raum der Begegnung zu schaffen: Sie baut Brücken zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Musik öffnet Ohren und Herzen füreinander; sie baut Brücken zwischen Menschen verschiedener kultureller und religiöser Hintergründe, ohne Unterschiede wegzuwischen. Dieser verbindenden Kraft widmen wir ab 2024 eine eigene Konzertreihe unter dem Titel »KlangBrücken«.
Die musikalischen Veranstaltungen dieserReihe bringen scheinbar gegensätzliche kulturelle Klangwelten in Bezug zueinander und zeigen, wie vielgestaltig verschiedene Glaubensvorstellungen in Musik übersetzt wurden. Sie ermöglichen musikalische Begegnungen über Grenzen hinweg und geben der friedensstiftenden Kraft der Musik einen weiten Raum.
Wir wollen Fäden zusammenlaufen lassen und so ein spannungsreiches Klangnetz weben:
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Da kommt zum Beispiel der israelische Oud-Spieler Yair Dalal mit l’arte del mondo und dem Al Ol Ensemble zurück in die Frauenkirche, um europäische, jüdische und arabische Nachtmusiken miteinander ins »Gespräch« zu bringen.
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Der als »Orchester der Stimmen« bekannte Männerchor Chanticleer aus San Francisco füllt den Klangraum Frauenkirche sowohl mit Werken des Renaissancekomponisten William Byrd und der Romantik als auch mit Vocal Jazz und zeitgenössischen Arrangements von Joni Mitchell und Queen mit vielem, was dazwischen liegt.
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Und unser Artistic Director Daniel Hope nimmt uns mit auf eine musikalische und sehr persönliche Reise in die vielfältige Klangwelt Irlands über die Jahrhunderte hinweg.
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Am 9. November musizieren Mitglieder der Berliner Philharmoniker zum Gedenken an die Reichspogromnacht u.a. Werke von Viktor Ullmann und Erwin Schulhoff, die an der Grenze des Lebens entstanden.
Wir laden Sie herzlich ein, die unterschiedlichen musikalischen Brücken, manche schmal und elegant, andere weit und imposant, mit uns zu entdecken. Nehmen Sie in der Frauenkirche Platz, im Kirchenschiff oder auf einer der vielen Emporen, um in Klang gebrachte Versöhnung, in Töne übersetzten Glauben oder in Harmonie gegossenen Dialog zu erleben.
MARIA NOTH
Geschäftsführerin Stiftung Frauenkirche Dresden