Frieden wagen. Zukunft gewinnen.
Mit einem Banner zeigt die Stiftung Frauenkirche Dresden Haltung: Zukunft entsteht dort, wo Menschen den Mut haben, Frieden nicht nur zu beschwören, sondern ihn politisch zu gestalten – gegen Hass und Angriffe auf unsere Demokratie.
Von Anfang Oktober bis zum Ende der Friedensdekade 2025 hängt am Treppenturm C der Frauenkirche die Botschaft »Frieden wagen. Zukunft gewinnen«. Sie appelliert, angesichts weltweit wachsender nationalistischer und antidemokratischer Strömungen nicht zu resignieren, sondern aktiv für Verständigung, Rechtsstaat und Solidarität einzutreten.
Orientierung in bewegter Zeit
In einer Zeit, in der autoritäre Kräfte in Europa und auch in Deutschland – allen voran die AfD – versuchen, Freiheit und Vielfalt zu diskreditieren und Ängste anzufachen, setzt das Banner ein Zeichen: Frieden, Versöhnung und Menschlichkeit sind politische Aufgaben. Sie brauchen viele mutige Stimmen, die sich den Feinden von Demokratie, Menschenwürde und Vielfalt entschlossen entgegenstellen.
Das Banner erinnert daran, dass Friede nicht mit Abschottung, Ausgrenzung und der Schaffung eines ethnisch möglichst einheitlichen Landes zu erreichen ist. Er wächst nur dort, wo Menschen Grenzen überschreiten, Verantwortung füreinander übernehmen und eine solidarische Zukunft gestalten. Jede und jeder kann auf der ganz persönlichen Ebene etwas dazu beitragen!
Unsere Überzeugung ist:
Frieden wächst nur dort, wo Menschen Grenzen überschreiten, Verantwortung füreinander übernehmen und eine solidarische Zukunft gestalten.
Demokratie lebt von Zivilcourage: Wer schweigt, wenn andere verächtlich gemacht werden, überlässt das Feld den Lärmenden und Kraftmeiern. Frieden zu wagen bedeutet, Haltung zu zeigen – auf der Straße, in Betrieben, Schulen, Vereinen und auch in den Kirchen.
Verantwortung für Demokratie und Frieden
Die Stiftung Frauenkirche verdankt sich bürgerschaftlichem Engagement und versteht deshalb ihren Auftrag ausdrücklich politisch. Sie steht für den Schutz der Demokratie, für Weltoffenheit und Menschenrechte. Durch geistliche und kulturelle Programme, Friedensgebete, mit Projekten wie dem Bürgerrat Friedensstadt Dresden und der Ausstellung »Unerhört leise!«, die ab dem 21. Oktober zu sehen ist, lädt sie zum Mitdenken, Mitreden und Mitgestalten ein. Sie stellt sich gegen jede Form des Autoritarismus und wirbt für eine vielfältige Gesellschaft – auch indem sie Menschen zusammenbringt, die anderswo nicht mehr miteinander kommunizieren.
So erinnert uns die Frauenkirche daran: Wer Frieden will, darf den Angriffen auf unsere Demokratie –seien es russische Drohnen oder aggressive Parolen – nicht tatenlos zusehen. Daraus ergibt für uns auch die Feststellung, dass ein unrechtmäßig überfallenes Land das Recht hat, sich zu verteidigen und dass in einem solchen Fall auch militärische Hilfe durch andere Staaten ethisch legitim ist. Das biblische Gebot „Du sollst nicht töten“ schließt auch ein: Du sollst nicht töten lassen!
Frieden bleibt das zentrale politische Projekt unserer Zeit. Treten wir ein gegen Ausgrenzung, für Gerechtigkeit und stehen wir vereint in entschiedener Verteidigung der Werte unserer freiheitlichen Demokratie.