Freiheit – Sicherheit

Von Oxford nach Dresden - Eintauchen in Musik, Kultur und Gemeinschaft

Ich bin Christopher, 21-jähriger Musikstudent an der Universität Oxford. Ich stamme aus Birmingham, unweit von Coventry, der Partnerstadt Dresdens. Schon in der Schulzeit habe ich Deutsch gelernt und so erwachte in mir der Wunsch, Zeit in Dresden zu verbringen. Jener Stadt, deren Name untrennbar mit der Frauenkirche und ihrer bewegten Geschichte verbunden ist.

Während meines Praktikums durfte ich viele Bereiche kennenlernen: die Arbeit im Marketing-Team, die Begleitung offener Kirchenführungen, das Miterleben religiöser, politischer und musikalischer Veranstaltungen – sogar den Chor bei Proben und seiner Chorreise zu begleiten. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die am meisten auffallen.

So habe ich gelernt, dass in deutschen Büros die Verantwortung bei der Person liegt, die Geburtstag hat, selbst Kuchen mitzubringen. Obwohl ich anfangs diese Tradition für ungewöhnlich hielt, erkenne ich diese inzwischen als einen schönen Ausdruck von Gemeinschaft. Für mich war das Praktikum eine tolle Gelegenheit zur Selbstständigkeit. Anfangs fühlte ich mich quasi ins kalte Wasser geworfen, da ich rund um die Uhr auf Deutsch kommunizieren musste.

Vor allem war das Verstehen erstmal eine Herausforderung, doch nach und nach entwickelte sich meine Sicherheit – und mit ihr mein Selbstvertrauen. Da ich kaum Vorkenntnisse über die Stadt hatte, reiste ich ohne Erwartungen – und war umso positiver überrascht. Besonders beeindruckt hat mich das hervorragend ausgebaute Nahverkehrsnetz, das es leicht machte, die ganze Stadt zu durchqueren. Ebenso erstaunlich war der kulturelle Reichtum einer Stadt mit ungefähr 600.000 Einwohnern.

Ein Beispiel hierfür: In einer einzigen Woche besuchte ich die Dresdner Philharmonie, sah Picassos im Albertinum, lauschte den drei Innenstadt-Organisten in der Frauenkirche beim Orgelspaziergang, hörte Jazz in der Neustadt und erlebte eine Aufführung in der Semperoper – eine Vielfalt, die einen bleibenden Eindruck hinterließ.

Am Ende bin ich von einem Gefühl der Dankbarkeit erfüllt. Dankbarkeit für die Offenheit und Unterstützung der Mitarbeitenden in der Frauenkirche und für die Gastfreundlichkeit der Dresdner. In dieser kurzen Zeit wurde Dresden zu einem Stück Heimat – ein Teil meines Herzens wird dort für immer leben.