Statement der Geschäftsführung
veröffentlicht am 21.06.2023
Die Geschäftsführung der Stiftung Frauenkirche Dresden entschied Anfang letzten Jahres, das Arbeitsverhältnis mit Frauenkirchenorganist Samuel Kummer zum 30. September 2022 zu beenden.
»Dieser Entschluss war uns keineswegs leichtgefallen. Er stellte das Ende eines über viele Jahre andauernden Ringens im stiftungsorganisatorischen Bereich dar. Er wurde nach reiflicher Überlegung, Konsultationen mit verschiedenen Stiftungsverantwortlichen und -gremien und natürlich einem langdauernden Gesprächsprozess mit Samuel Kummer getroffen.
Samuel Kummer hat die Entscheidung juristisch prüfen lassen. Das heutige richterliche Urteil bestätigt die Sichtweise der Stiftung zur Beendigung des Arbeitsverhältnisses.
Wir betonen ausdrücklich, dass Samuel Kummer als herausragendem Künstler unsere Hochachtung gilt. Es steht für uns außer Frage, dass er in den 17 Jahren seines Wirkens an der Frauenkirche Dresden den Bereich der Orgelmusik mit Leidenschaft und hohem Engagement gestaltet und geprägt hat. Insbesondere seine Fähigkeiten im Bereich der Orgelimprovisation sind in der Stiftung, der Musikstadt Dresden, national wie international zu Recht geachtet und höchst anerkannt.
An einem Ort wie der Dresdner Frauenkirche reicht künstlerische Exzellenz allein aber nicht aus. Deshalb ist es bedauerlich, dass beständige Differenzen und daraus resultierende Reibungsverluste auf organisatorischer Ebene nicht zur beiderseitigen Zufriedenheit ausgeräumt werden konnten. Das Miteinander aus kirchlichem Dienst, Konzert- und allen weiteren vielfältigen Veranstaltungsangeboten, touristischen Interessen und baulichem Erhalt ist nur möglich, weil viele Abläufe präzise abgestimmt ineinandergreifen. Diese hohe strukturelle Komplexität setzt uneingeschränkte Verlässlichkeit voraus. Hierbei sind alle Stiftungsmitarbeitenden gleichermaßen gefordert – unabhängig davon, ob sie im administrativen, technischen oder, wie im Fall von Samuel Kummer, im künstlerischen Bereich tätig sind.
Nicht zuletzt, da das Urteil noch nicht rechtskräftig ist, halten wir es zum jetzigen Zeitpunkt für unangebracht, über Modalitäten einer Nachfolgeregelung zu sprechen. Wir können versichern, dass sich die Gäste der Frauenkirche auch weiterhin an qualitativ hochwertiger Orgelmusik in Gottesdienst und Konzert erfreuen können.«
Maria Noth Geschäftsführerin der Stiftung Frauenkirche Dresden
Pfarrer Markus Engelhardt Frauenkirchenpfarrer und Geschäftsführer der Stiftung Frauenkirche Dresden