Konstruktives erstes Treffen des Bürgerrats für Dresden

Am Wochenende nahm der Bürgerrat »Friedensstadt Dresden« seine Arbeit auf. 51 zufällig geloste
Dresdnerinnen und Dresdner berieten engagiert und ausdauernd – am zweiten Sitzungstag sogar
über neun Stunden lang.

»Wir haben dem Beginn entgegengefiebert – mit Spannung, aber auch Unsicherheit, wie das bei neuen Formaten nun einmal so ist. Nach dem ersten Wochenende können wir sagen: Der Bürgerrat ist eine Bereicherung für diese Stadt. Wir erleben Dresdnerinnen und Dresdner, die mit großer Ernsthaftigkeit und Offenheit bei der Sache sind und sich für die Gemeinschaft einsetzen«, sagt Andreas Dieterich, Referent für Friedensarbeit der Stiftung Frauenkirche Dresden und Projektverantwortlicher für den Bürgerrat.

Am vergangenen Freitag und Samstag kamen die Bürgerräte erstmals in der Unterkirche der Frauenkirche zusammen. Sehr unterschiedliche Menschen traten dabei in den Austausch: der 16-jährige Schüler mit der Rentnerin, die Zeitzeugin der Zerstörung Dresdens war, der Dynamo Dresden-Fan mit der Chor-Altistin, Menschen aus der Stadtmitte mit jenen aus Trachenberge, Nickern oder Coschütz, langjährige Ehrenamtler mit Menschen, die erstmalig im Dienst der Gemeinschaft agieren. Alle einte die Bereitschaft, Dresden gemeinsam weiterzudenken.

Ein volles Programm

Allein am Samstag berieten die Teilnehmenden über neun Stunden lang konzentriert und sachlich. Die Atmosphäre war interessiert, zugewandt und konstruktiv. Zwei intensive Sitzungstage boten Raum für gute Diskussionen und neue Perspektiven. Fachleute gaben Impulse zu Themen wie der Bevölkerungsstruktur Dresdens, historischen und aktuellen gesellschaftlichen Konflikten sowie zentralen Streitpunkten der Stadtentwicklung.

Erste Stimmen aus dem Bürgerrat

»Ich erlebe den Bürgerrat als einen unglaublich lebendigen Austausch, er bietet Wachstumspotential für Kopf und Seele. Ich treffe auf Menschen und Themen, auf die ich nicht gekommen wäre. Es ist eine Bereicherung und ein Lernprozess«, so Bürgerrätin Claudia Althaus.

Michael Blümel ergänzt: »Ich erlebe den Bürgerrat als sehr intensiv. Ich bin sehr froh, dass es friedlich abläuft. Vielleicht, weil sich jeder entschieden hat, herzukommen. Uns eint ein Ziel und so sind die Gespräche nicht super gespalten, sondern man geht eher aufeinander zu.«

Ein neues Beteiligungsformat für Dresden

Der Bürgerrat »Friedensstadt Dresden« geht auf eine Initiative der Stiftung Frauenkirche Dresden zurück. In der Planung und Umsetzung arbeitet sie mit dem Berliner nexus Institut zusammen. Dessen Mitarbeiterin Ina Metzer hat die Hauptmoderation übernommen und resümiert das erste Wochenende so: »Wir sind ganz begeistert von der Freude, der Neugier und dem Willen der Teilnehmenden, miteinander ins Gespräch zu kommen. Sie haben sich gut auf den Prozess eingelassen und schon spannende erste Zwischenergebnisse produziert.«

Diese werden nun vom nexus Institut aufbereitet und den Bürgerräten zur Verfügung gestellt. Die Teilnehmenden treffen sich als nächstes am 19. März zu einem vierstündigen Online-Meeting, bevor sie am 28. und 29. März erneut für ein Präsenzwochenende zusammenkommen. Die finalen Handlungsempfehlungen werden am 8. Mai 2025 in der Frauenkirche Dresden öffentlich vorgestellt.