»Einsamkeit«
Catalina Estios Bericht
Die Welt draußen ist nur eine Türklinke entfernt und oftmals doch unerreichbar. Ich bin ein Teil dieser Welt und doch so oft unsichtbar. Ich würde so gern rausgehen, keine Angst haben, mit Menschen in Kontakt kommen, das Leben leichtnehmen und doch ist es für mich am sichersten Zuhause, mit dem Blick durchs Fenster raus in die Welt.
Die Angst als größter Gegner im Türrahmen und die kleine Hoffnung, die verzweifelt schreit: »Es könnte ja auch mal gut werden.« Sie schreit so laut und findet trotzdem keinen Zugang zu mir. Ich drehe mich im Kreis, so gern wäre ich ein sichtbarer Teil dieser Welt, aber die lähmende Angst lässt mich nicht los. Am Ende des Tages habe ich mich keinen Meter bewegt, bin aber komplett erschöpft.
Erschöpft von der hohen Anspannung, den vielen Panikattacken und den vielen Tränen der Verzweiflung, es wieder nicht geschafft zu haben. Immer wieder habe ich versucht, mir Mut zu machen – »Das nächste Mal wird es besser.« Ich musste mir diesen Mut sehr lange zusprechen, bis ich meinen Halt im Ehrenamt in der Frauenkirche fand. Hier werde ich gesehen und darf sein.
Ich möchte Hoffnung geben, dass dieser eine Tag kommen wird, wo man stärker ist als alle Ängste und den Schritt vor die Tür wagt. Wo man gesehen wird und die Welt wieder anfängt zu glitzern.