Wenn sich Türen öffnen

Bis zur Corona-Pandemie wiesen bei jedem Gottesdienst ehrenamtliche Einlasshelfer*innen wie Viola Glaß den Weg. Frauenkirchenpfarrerin Angelika Behnke war Anfang 2020 im Gespräch mit Viola Glass, einer langjährigen Helferin.

 

Liebe Frau Glaß, was verbindet Sie mit der Frauenkirche?

Die Frauenkirche hat mein Leben verändert. Ich hatte von Anfang an den Wiederaufbau verfolgt und irgendwann kam die Zeit, sich aktiv einzubringen. Als die Stiftung zum Kirchentag 2011 Gottesdiensteinlasshelfer suchte, habe ich mich gemeldet. Ich wurde sehr nett empfangen.

Wie erleben Sie die Begleitung der Ehrenamtlichen seitens der Stiftung Frauenkirche?

Ich finde es wichtig, dass es die Möglichkeit gibt, für den Dienst geschult zu werden. Außerdem sind die Küster, unsere Hauptansprechpartner, immer sehr herzlich und persönlich.

Was schätzen Sie besonders am Dienst in der Frauenkirche?

Erstens, dass ich mich selbst aktiv einbringen kann. Dann die Begegnung mit den Besuchern, den verschiedenen Charakteren. Drittens das Vertrauen, das man uns Ehrenamtlichen entgegenbringt. Ich bin tatsächlich ein bisschen stolz darauf, dass wir tun dürfen, was wir tun: für diese Kirche, die ein besonderes Symbol ist.

Bekommen Sie Rückmeldungen von Gästen?

Ja, viele. Manche sagen: »Vielen Dank für Ihren Dienst!« Das hat nach meinem Eindruck in letzter Zeit sogar zugenommen. Oder sie sagen: Das war aber wieder schön heute.« Eine Dame, die regelmäßig da ist, sagt oft: »Ach, ich bin so glücklich, dass ich heute wieder hier sein darf.«

Ist Ihnen eine Begegnung besonders in Erinnerung geblieben?

Als ich kürzlich einem jungen Mann das Gottesdienstblatt gab, sagte er: »Ach, da steht ja das Datum drauf; ich habe nämlich heute Geburtstag! Und ich möchte Gott danken, dass es mich noch gibt!« Er war so beglückt! Diese herzliche Freude hat mich sehr berührt.

Sicher begegnen Ihnen nicht nur Dankbarkeit und Verständnis...

Meiner Meinung nach kommt es darauf an, wie man auf andere zugeht. Wenn ein anderer ungeduldig ist, sage ich mir: Wer weiß, was der Mensch heute schon erlebt hat. Man muss die Menschen so nehmen, wie sie sind und dann versuchen, positiv auf sie einzugehen.

Was würden Sie den Gästen der Frauenkirche gern mit auf den Weg geben?

Ich wünsche ihnen, dass sie sich die Ausstrahlung der Kirche im Herzen bewahren. Dass sie gern an die Frauenkirche zurückdenken. Dass sie wiederkommen, um mehr über die Kirche zu erfahren. Ich wünsche ihnen Frieden – nicht nur den inneren, sondern den weltweiten Frieden. Ein Stück Gelassenheit, ein Stück Optimismus und Kraft für alles, was kommt.

Was sollte man mitbringen, wenn man sich für den Einlassdienst der Frauenkirche interessiert?

Man muss auf Menschen zugehen können, tolerant und geduldig sein. Eine gewisse Ruhe sollte man haben, weil das auf andere ausstrahlt.

Wie erleben Sie die Sonntage, an denen Sie Dienst tun?

Wenn ich hier bin und die Sonne durch die Kirchenfenster hereinscheint, werde ich selbst innerlich freier. Für mich ist der Sonntag hier eine Zäsur im Wochenablauf. Ich komme zur Ruhe und finde Frieden.

Interesse geweckt?

Wenn Sie ehrenamtliche*r Einlasshelfer*in sein wollen, nehmen Sie Kontakt auf!

KATHARINA MÜLLER
Pfarrbüro
Tel.       + 49 351 656 06 530
E-Mail kmueller@frauenkirche-dresden.de